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Freitag, 5. Oktober 2012

Waschnuss-Shampoo

Hallöchen meine Lieben!

Ich habe mal wieder eine neue Methode der Haarwäsche ausprobiert und die möchte ich euch heute vorstellen:
Haare waschen mit indischer Waschnuss!  (Warum kommen eigentlich so viele waschaktive Pflanzen aus Indien? Naja, auch egal ...) Shopping-Links am Ende des Beitrags!

Irgendwo in den Tiefen meines Gedächtnisses lag noch nie Information herum, dass es in Reformhäusern diese Waschnüsse gibt, mit denen man seine Wäsche waschen kann, und dass diese Nüsse auch zur Haar- und Körperwäsche benutzt werden könnten.
Das ist mir dann neulich wieder eingefallen, als ich mal wieder gefrustet über die chemischen Shampoos war. Also bin ich in den Bioladen meines Vertrauens marschiert, habe mir ein Probetütchen Waschnüsse gekauft und ein bisschen weitere Recherche gemacht:

"Waschnüsse sind auch in Europa erhältlich, sowohl als ganze Nüsse als auch in Pulverform, als gebrauchsfertige, halbierte Schalen oder als anwendungsfertige Produkte wie Flüssigwaschmittel. Übliche Handels-Bezeichnungen sind unter anderem auch: „Seifennuss“ und „Reetha“. (Wikipedia)

"Neben der hauptsächlichen Verwendung als natürliches Waschmittel für Wäsche und Haar werden die Waschnüsse auch als Heilmittel gegen viele verschiedene Leiden genutzt. Kräutersammler, zum Beispiel, tragen oft Waschnüsse bei sich, um sie nach Schlangen- und Skorpionbisse anzuwenden." (Nature.de)

Soviel zur Theorie. 
Aber wie stellt man nun aus den zerkleinerten Schalen der Waschnuss ein Shampoo her? Und wirkt das überhaupt? Ich habe es so gemacht:

Schritt 1: Nusschalen weiter zerkleinern - ich habe die Schalen von ca. 8-10 kleinen Nüssen in das mitgelieferte Baumwollbeutelchen gepackt und das Ganze mit einer Glasflasche zerdrückt - das geht ganz einfach.

Zerkleinerte Waschnussschalen

Schritt 2: Die Schalen habe ich dann in eine leere Shampooflasche gefüllt ...

Waschnussschalen in Flasche - offensichtlich

Schritt 3: Dazugegeben habe ich 1 Esslöffel Zitronensaft, 1 Esslöffel Honig (letzterer ist optional) und die Flasche dann mit warmem Wasser bis auf ungefähr 4/5 aufgefüllt. Einmal gut durchschütteln und man sieht sofort, wie sich Schaum bildet:



Schritt 4: Warten - ich habe meine Waschnusspampe 1 Tag lang stehen lassen.

Zur Anwendung: 
Man kann jetzt die restlichen Schalen aus dem Shampoo herausfiltern, wenn man möchte.
Vor dem Waschen das Haar ganz normal anfeuchten. Gib jetzt nach und nach die Flüssigkeit über den gesamten Kopf (bitte nicht in die Augen kommen lassen) und über die Längen.
Es entsteht ein klebriges Gefühl überall dort, wo schon Waschnusssud ist - das gesamte Haar sollte bedeckt sein. Massiere deine Kopfhaut und drücke auch etwas von dem Sud durch die Längen.
Lasse das Ganze ein paar Minuten einwirken und spüle dann die Haare gründlich mit kühlem Wasser aus. Eine saure Rinse mit kann das Ergebnis noch verbessern.

Achte beim Auswaschen darauf, dass deine Haare wirklich ein bisschen qietschen, das ist ein Zeichen dafür, dass sie ganz sauber sind.

Das war super: 
Das Waschnussshampoo hat meine (ungeölten, aber eben ungewaschenen) Haare blitzeblank sauber bekommen. Sie waren weich, haben geglänzt, waren duftig, locker und gleichzeitig saftig.
Der Vorteil ist natürlich auch auf der ökologischen Seite: Keine Chemie, weder auf dem Kopf noch im Abfluss, die Nüsse sind 100% biologisch abbaubar und nebenbei trägt man noch dazu bei, die Lebensgrundlage für indische Bauern und Sammler zu erhalten - das grüne Gewissen ist rein :-)

Das war nicht so toll: 
Klar - sich sein Shampoo immer einen Tag vor der Wäsche anzusetzen ist nicht jedermanns Sache. Besonders haltbar ist die Suppe leider auch nicht, im Kühlschrank hält sich ein Vorrat für maximal 1 Woche. Da müsste man ein wenig experimentieren - Einfrieren, Konzentrate herstellen etc.
Auf geöltem Haar habe ich die Waschnuss noch nicht ausprobiert - ich bin aber skeptisch, ob die Waschnuss es schafft, gegen Rizinusöl und Konsorten anzukommen.
Der Geruch ist nicht so toll, aber davon bleibt im Haar zum Glück gar nichts zurück.


Das Fazit: 
Für jeden, der von chemischen Shampoo wegkommen möchte, eine super Sache.  Der Pflegeeffekt ist ganz klar gegeben, der Wascheffekt ebenso. Ob mir "Rheeta" oder Shikakai mehr zusagen, muss ich aber noch feststellen.
Kennt ihr die Waschnuss? Wascht ihr damit eure Wäsche oder auch die Haare? Wie kommt ihr damit zurecht?


Die Links

Die Ganze Waschnuss mit Beutelchen 

Waschnuss als Pulver von Khadi




9 Kommentare:

  1. Hallo Prusse,
    ich finde deinen Bericht sehr interessant :-)
    Ich habe mich bisher noch nie mit Waschnüssen als Haarwaschmittel auseinander gesetzt, aber das klingt eigentlich ganz gut. Ich wollte ja eigentlich eh vom Shampoo weg, mein Versuch mit Haarseife ist aber leider gescheitert...
    Ich habe aber leider schon öfter gehört, dass dadurch, dass hier Waschnüsse verkauft werden, die Leute in Indien auf chemische Waschmittel zurück greifen müssen, da die Waschnüsse dort zu teuer geworden sind, wodurch dort die Umwelt sehr verschmutzt wird.
    Viele Grüße, Frau Schäfchen

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  2. Wow -ich bewundere ja immer den Aufwand und die Geduld, die du für solche Dinge aufbringst :D Mir reichen da meine Alverde Shampoos :))
    Und vielen Dank übrigens für deine schnelle Hilfe bei meinem Henna-Problem, hab wie du gesagt hast erst einmal abgewartet, und siehe da, nach 2 mal Haare waschen wo einiger blauer Schaum rausgekommen ist, hab ich nun mein warmes Braun :))!!

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  3. Hallo Prusse!
    Ja, ich wasche seit einiger Zeit meine Wäsche mit Waschnüssen und bin damit auch zufrieden, bei der Haarwäsche war es jedoch noch nicht so ganz überzeugend, das hab ich nach einem Versuch bleiben lassen. Ich hab inzwischen an mehreren Stellen gelesen, dass auch die ganz normalen Kastanien, die hier im Herbst en masse rumliegen, waschaktive Substanzen haben. Werd ich mal ausprobieren, zumindest für die Wäsche. Und das wäre NOCH grüner, als Waschnüsse aus Indien zu kaufen ;)

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  4. Oooh, wieder ein neues Produkt.. Nüsse.. Find ich irgendwie richtig cool.. Muss ich mal ausprobieren.. Danke für die Tipps!!!

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  5. Davon habe ich auch noch nichts gehört.
    Danke für den interessanten Artikel!
    LG

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  6. Hi - ich bin ein neuer Leser Deines Blogs und ich finde ihn klasse. Zumal ich auch gerade dabei bin, von jeglichen chemischen Stoffen bei der Haarpflege wegzukommen.

    Ich habe jetzt auch mal dieses Amlaöl getestet - finde es klasse - ABER es ließ sich nicht mit dem Pulvermix aus Reetha, Shikakai und Alma auswaschen!!! Hattest Du das auch schon getestet? Da ich das Öl aber klasse finde, werde ich es mit einem Babyshampoo (oder einem von Khadi) auswaschen und danach erst die Pulvermischung verwenden, denn die finde ich wirklich sehr gut, die Haare waren so unglaublich weich und glänzend wie überhaupt noch nie und das mit 100% Natur - ich liebe es!

    Kennst Du vielleicht ein Öl was nicht so extrem nachfettet? Ich liebe ja mein Kokosöl, aber selbst wenn ich wenig davon verwende, wirken die Haare ölig und das mag ich nicht so.

    Bitte mach weiter so mit Deinem interessanten Blog, mit mir hast Du auf alle Fälle eine neue Leserin!
    LG
    Andrea

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  7. Hallo ich finde deine Seite Toll! ich habe schon einiges Ausprobiert und bin zu einem Fan von deiner Seite geworden schaue immer nach und erst deine Haare oh man meine sind gerade mal 38 cm Was du wenn du ins Bett gehst mit den Haaren meine Erwürgen mich im Schlaf und mit Bänder das drückt im Nacken

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  8. Hallo :-)
    Von der Haarwäsche mit Shikakai bin ich sehr begeistert. Danke nochmal, dass du diese Waschmethode in deinem Blog vorgestellt hast. :)
    Verfärbt Reetha blonde Haare eigentlich auch nicht?
    LG Julia

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  9. Bitte keine Waschnüsse verwenden. Die sind biologisch schwerer abzubauen als shampoo..Sprich, schlechter für die Umwelt. Ich wasche mein Haar immer mit einem Natron-Mix und spüle mit einem Apfelessig-Mix..Hatte noch nie so tolle Haare gehabt wie jetzt..

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